BEI ANGST VOR ABLEHNUNG – DEM INNEREN KIND ZUHÖREN

BEI ANGST VOR ABLEHNUNG – DEM INNEREN KIND ZUHÖREN

Angst vor Ablehnung wird oft so mächtig, dass man in allen Lebenslagen von ihr überfallen werden kann. Man glaubt, dass man andere enttäuscht, wenn man sich so zeigt, wie man tatsächlich ist. Starke Angst vor Ablehnung spiegelt ein negatives Selbstbild wider. An diesem sollte gearbeitet werden, wenn man die Angst vor Ablehnung überwinden möchte.


Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich permanent folgende Fragen stellen?

  • Was denken die anderen von mir?
  • Was wird sie von mir denken, wenn ich sie auf einen Kaffee einlade?
  • Was wird er von mir denken, wenn er erfährt, dass meine Mutter alkoholkrank ist?
  • Was wird mein Chef von mir denken, wenn ich ihm sage, dass ich heute nicht länger bleiben kann?
  • Was wird die Kassiererin von mir denken, wenn ich, ohne etwas zu kaufen, den Laden verlasse?
  • Was wird meine Nachbarin denken, wenn ich ihr sage, dass es mich stört, wenn sie laut Musik hört?

Die Überzeugung hinter diesen Fragen ist meist: Die anderen werden schlecht über mich denken oder mich nicht mehr mögen – und das wäre schrecklich. Es taucht also immer wieder die Angst vor Ablehnung dahinter auf. Letztlich steckt hinter jeder Angst – wenn man sie einmal zu Ende denkt – eine Art Todesangst. Das Gefühl, dass eine Ablehnung das Ende bedeuten kann, rührt von unserer Kindheit her. Die Ablehnung durch unsere Eltern – jede Zurechtweisung oder Bestrafung – wirkte außerordentlich lebensbedrohlich auf uns, denn ohne unsere Eltern wären wir verloren gewesen. Nein, die Gunst der Eltern konnten wir nicht aufs Spiel setzen!

Entwickeln wir uns seelisch – unserem Alter angemessen – nicht weiter, tragen wir als Erwachsene immer noch die ängstlichen Gefühle als Kindheitserinnerungen mit uns herum. Wir fühlen uns unsicher und hilflos, sobald wir irgendwo auch nur im Geringsten Ablehnung erfahren. Oft interpretieren wir sogar in die Worte oder Gesten der anderen, Ablehnung hinein, wo es gar keine gibt.

Der Grund dafür ist, dass wir uns nicht irgendwann darüber bewusst geworden sind, erwachsen und somit unabhängig von den Eltern geworden zu sein. Im Gegenteil, wir haben die abwertenden und kritisierenden Worte unserer Eltern, Lehrer oder anderer Respektspersonen so verinnerlicht, dass wir uns diese mittlerweile selbst an den Kopf werfen.

Es geht also darum, dem kleinen inneren Kind in uns Mut zu machen. Ihm gut zuzureden, es zu loben und zu bestätigen. Ihm zu sagen, dass die Welt nicht untergeht, wenn es einmal ängstlich oder schüchtern ist. Und das es keinen Grund mehr gibt, sich unsicher zu fühlen. Denn andere haben uns gar nichts mehr zu sagen. Ob die Kassiererin schlecht über uns denkt, wenn wir nichts kaufen, ist deren Angelegenheit. Das geht uns also gar nichts an. Man ist erwachsen und kann und darf für sich selbst sorgen und entscheiden.

Selbstsicherer werden wir nur, wenn wir lernen, uns von der Meinung der anderen unabhängig zu fühlen. Das Bedürfnis es jedem Recht machen zu wollen und EVERYBODIES DARLING zu sein, hat nichts mit Bewusstheit, Selbstwertgefühl oder Ähnlichem zu tun. Es ist die Sucht nach Anerkennung aus Angst vor Ablehnung!

Möchten Sie zu diesem Artikel etwas anmerken? Dann freue ich mich, wenn Sie unten Ihren Kommentar eingeben!

BEI ANGST VOR ABLEHNUNG – DEM INNEREN KIND ZUHÖREN
Erschienen im BLOG „Lebe das Leben“ von Ralf Hillmann


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6 Comments

  1. Stefan

     /  31. Juli 2016

    Hallo Ralf Hillmann, ich finde du hast das grandios auf den Punkt gebracht. Ich fühle mich gesehen, danke dir dafür. Lg Stefan

  2. Irene

     /  2. September 2015

    Hallo Ralf,
    diese unbegründeten Ängste kommen mir sehr bekannt vor.
    Ich verschwende viel zu viel Zeit,
    mir über so Überflüssigkeiten meinen Kopf zu zermartern, wo doch mein Leben so einfach sein könnte!
    Zuerst komme ich, dann lange nichts,
    danach meine Lieben! Geht doch so einfach, auf dem Papier!
    Diesen Satz sollte ich vervielfältigen und überall in Augenhöhe anbringen!:-))))
    LG Irene

    • Hallo Irene, wenn du dich tatsächlich so weit hintenanstellst, ist es sicher gut, diesen von dir vorgeschlagenen Spruch überall in Augenhöhe anzubringen. Er kann sicher sehr heilsam sein. Nach einer gewissen Zeit, wenn du gelernt hast, gut auf dich zu achten, ist es sicher gut, wenn du die anderen nicht erst lange nach dir an der Reihe sind 🙂 Aber zum Üben auf alle Fälle ein für dich heilsamer Spruch. Viele Grüße – Ralf

  3. Hajo S.

     /  25. Mai 2012

    Hallo,

    zuerst ging mir dieser Artikel gewaltig gegen den Strich. Was mich diesen Artikel zu Ende lesen ließ, weiß ich auch nicht, aber ich tat es und habe mich über mich selbst geärgert. Was Sie schreiben ist wahr und es ärgert mich, dass ich mich nicht schon viel früher darüber geärgert habe, dass ich andere immer wichtiger nehme als mich selbst. Dieser Ärger hat mich irgenwie innerlich wachsen lassen und ich habe mir fest vorgenommen, in Zukunft viel mehr zu mir selbst zu stehen. Vielen Dank für Ihren Artikel, der mir einen wichtigen Impuls gegeben hat. Ob ich mich am Ende noch für Spiritualität interessiere, weiß ich nicht 🙂

    Hajo

    • Hallo Hajo,

      besonderen Dank für deine Zeilen. Ja, das ist meine Art, hier und da kleine Provokationen einzubauen. Dass ich das bei diesem Artikel auch hinbekommen hatte, war mir gar nicht klar 🙂

      Mir ging es vor Jahren genauso. Ich hatte solch einen großen Ärger über mich selbst in mir, dass mich dieser irgendwann in die richtige Richtung gehen ließ, nämlich in meine eigene!

      Übrigens, wenn du den Artikel gelesen hast, obwohl du dich fragst – WARUM? – dann war da wohl etwas Höheres mit im Spiel, das dich hat weiterlesen lassen?! Ganz schön spirituell der liebe Hajo 🙂

      Herzliche Grüße an dich und alles Gute – Ralf