WAS WILL ICH WIRKLICH – ICH KANN MICH NICHT ENTSCHEIDEN – WENN ICH MIR WAS WÜNSCHEN DÜRFTE

WAS WILL ICH WIRKLICH – ICH KANN MICH NICHT ENTSCHEIDEN – WENN ICH MIR WAS WÜNSCHEN DÜRFTE

Diese kurze weise Geschichte habe ich wieder auf den Seiten von www.lichtkreis.at entdeckt. Wie alle Geschichten, die ich dort entdeckt habe, ist sie sehr aufschlussreich. Ich finde, sie sagt auf sehr eindrucksvolle Weise etwas darüber aus, wie wenig wir uns darüber  bewusst sind, was wir uns wünschen und was uns glücklich macht. Viel Freude beim Lesen!


Die Wünsche des Bauern – Eine weise Geschichte

Es war einmal ein armer chinesischer Reisbauer, der trotz all seinem Fleiß in seinem Leben nicht vorwärts kam. Eines Abends begegnete ihm der Mondhase, von dem jedes Kind weiß, dass er den Menschen jeden Wunsch erfüllen kann.

„Ich bin gekommen“, sagte der Mondhase, „um dir zu helfen. Ich werde dich auf den Wunschberg bringen, wo du dir aussuchen kannst, was immer du willst.“ Und ehe er sich versah, fand sich der Reisbauer vor einem prächtigen Tor wieder. Über dem Tor stand geschrieben: „Jeder Wunsch wird Wirklichkeit“. Schön, dachte der Bauer und rieb sich die Hände. Mein armseliges Leben hat nun endlich ein Ende. Erwartungsvoll trat er durch das Tor. Ein weißhaariger, alter Mann stand am Tor und begrüßte den Bauern mit den Worten: „Was immer du dir wünschst, wird sich erfüllen. Aber zuerst musst du ja wissen, was man sich überhaupt alles wünschen kann. Daher folge mir!“

Der alte Mann führte den Bauern durch mehrere Säle, einer schöner als der andere. „Hier“, sprach der Weise, „im ersten Saal siehst du das Schwert des Ruhmes. Wer sich das wünscht, wird ein gewaltiger General. Er eilt von Sieg zu Sieg und sein Name wird auch noch in den fernsten Zeiten genannt. Willst du das?“ Nicht schlecht, dachte sich der Bauer, Ruhm ist eine schöne Sache und ich möchte zu gerne die Gesichter der Leute im Dorf sehen, wenn ich General werden würde. Aber ich will es mir noch einmal überlegen. Also sagte er: „Gehen wir erst einmal weiter.“ „Gut, gehen wir weiter!“ sagte der Weise lächelnd.

Im zweiten Saal zeigte er dem Bauern das Buch der Weisheit. „Wer sich dieses wünscht, dem werden alle Geheimnisse des Himmels und der Erde offenbart.“ Der Bauer meinte: „Ich habe mir schon immer gewünscht, viel zu wissen. Das wäre vielleicht das Rechte. Aber ich will es mir noch einmal überlegen.“

Im dritten Saal befand sich ein Kästchen aus purem Gold. „Das ist die Truhe des Reichtums. Wer sich die wünscht, dem fliegt das Gold zu, ob er nun arbeitet oder nicht.“ „Ha!“ lachte der Bauer, „Das wird das Richtige sein. Wer reich ist, der ist der glücklichste Mensch der Welt. Aber Moment! Glück und Reichtum sind ja zwei verschiedene Dinge. Ich weiß nicht recht. Gehen wir noch weiter.“

Und so ging der Bauer von Saal zu Saal, ohne sich für etwas zu entscheiden. Als sie den letzten Saal gesehen hatten, sagte der alte Mann zum Bauern: „Nun wähle. Was immer du dir wünschst, wird erfüllt werden!“ „Du musst mir noch ein wenig Zeit lassen!“ sagte der Bauer „Ich muss mir die Sache noch etwas überlegen. In diesem Augenblick aber ging das Tor hinter ihm zu und der Weise war verschwunden. Der Bauer fand sich zu Hause wieder.

Der Mondhase saß wieder vor ihm und sprach: „Armer Bauer, wie du, sind die meisten Menschen. Sie wissen nicht, was sie sich wünschen sollen. Sie wünschen sich alles und bekommen nichts. Was immer sich einer wünscht, das schenken ihm die Götter – aber der Mensch muss wissen, was er will!

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WAS WILL ICH WIRKLICH – ICH KANN MICH NICHT ENTSCHEIDEN – WENN ICH MIR WAS WÜNSCHEN DÜRFTE
Erschienen im BLOG „Lebe das Leben“ von Ralf Hillmann


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9 Comments

  1. Die Entscheidung trifft jeder selbst im Leben und vom Wünschen alleine ist noch nie etwas passiert, nur vom Tun! VG Karsten

  2. Mieke

     /  29. September 2015

    Lieber Ralf,
    Ich bin zufällig über die Geschichte gestolpert und möchte noch meine Sichtweise darlegen, da sie noch etwas anders ist, als oben diskutiert wurde.

    Ich denke, es geht in der Geschichte eher um die Entscheidung. Um DIE ENTSCHEIDUNG… und es geht nicht wirklich darum, wofür wir uns entscheiden oder das wir wissen, was wir wollen.

    Denn haben wir uns entschieden, kommt der Rest wie von selbst.

    Sich auf den Weg machen heisst, sich zu entscheiden und klar Stellung zu beziehen.

    Jetzt, in diesem Moment und nicht in die Haltung zu verfallen, „mal sehen, was morgen kommt!“ oder eben, „was im anderen Raum noch sein könnte“. Denn wer weiss das schon.

    Wichtig ist, dass wir uns entschieden haben und dadurch neue Erfahrungen machen dürfen.

    Herzliche Grüsse

    Mieke

    • Hallo Mieke,

      vielen Dank für deine Schilderungen. „Mal sehen, was Morgen kommt“, das sagen viel ihr ganzes Leben lang. Da kommt dann meist nicht so viel 🙂 Du hast Recht, man muss sich für etwas entscheiden und den erforderlichen Weg zur Erreichung des Ziels gehen.

      Herzliche Grüße – Ralf

  3. Tim

     /  12. April 2012

    Vielen Dank für die Geschichte und für den gesammten Blog!

    Licht und Liebe

    Tim

    • Vielen Dank für das Feedback und für das Licht und die Liebe 🙂

      Herzliche Grüße und alles Gute für dich – Ralf

  4. Dies ist wahrlich eine schöne Geschichte. So scheint es zumindest. Und doch hat mich etwas wachgerüttelt.

    Es geht doch darum, zu wissen, was wir wollen, was ich will, weil wir dann bekommen was wir wollen. So zumindest die Aussagen von vielen Autoren, Weisen usw., und eben auch dieser Geschichte. Und wenn wir nicht wissen was wir wollen bekommen wir nichts und bleiben stehen wo wir stehen.

    Doch sagt diese Geschichte das aus?

    Wir sollen also nun wissen was wir wollen. Wir haben vielleicht eine vage Ahnung von dem was wir wollen oder wir wissen sogar was wir wollen. Ich denke sogar, die meisten Menschen wissen was Sie wollen.
    Von außen kommen all die Lockangebote, das Schönste, das Beste, das „Das-musst-Du-auf-jeden-Fall-haben“, auf jeder Website, in jedem Geschäft, in jeder Zeitung. Wir bekommen so vieles angeboten. Und ich denke bei all den Angeboten dürfen wir sehr wohl überlegen was wir davon haben wollen.

    Und dieses Auswählen von dem was uns angeboten wird hat nichts mit dem zu tun was wir von innen heraus wollen. Das heißt für mich, ich weiß was ich will und bei dem was mir angeboten wird wähle ich aus und überlege. Und dabei ist es auch egal ob ich nicht weiß was ich will, bei einem Überangebot darf ich überlegen.

    Was hat das jetzt mit der Geschichte zu tun? Nun der Bauer bekommt Angebote, viele verschiedene Säle und von einem soll er sich was aussuchen. Und wie es in all diesen Geschichten ist, bekommt er in allen Sälen die Superlative, den absoluten Reichtum, die absolute Weisheit, die absolute, unschlagbare Kraft, usw.

    Doch will er das wirklich. Die Geschichte geht nicht darauf ein, was der Bauer wirklich will. Vielleicht will er „nur“ ein paar Reisfelder mehr, ertragreiche Ernten, tolle Kinder, eine liebe und sexy Frau, stets ausreichend Geld, wer weiß, vielleicht einfach nur ein Fahrrad. Und in dieser Geschichte bekommt er Dinge angeboten, aus dem reichen Sortiment des großen Ladens, die nichts mit dem zu tun haben was er wirklich will.

    In der Geschichte werden also Klischees gepflegt, dass man immer nach dem absolut Genialsten, Besten streben soll. Und gleichzeitig, das fällt mir jetzt gerade beim schreiben auf, dürfen wir aber nur eines von den besten Dingen haben, entweder Reichtum, oder Weisheit, oder Macht, auf keinen Fall alles. Diese Geschichte ist einfach nur dünn und nicht wirklich geeignet, um Menschen klar zu machen, das Sie nur zu wissen brauchen was sie wollen.

    Viel schöner wäre es gewesen, wenn der Weise nicht weise gelächelt hätte bei der ersten Aussage des Bauern, er möchte es sich noch überlegen, sondern dem Bauern geholfen hätte, an die Herzenswünsche des Bauern zu kommen, an die Wünsche, die er möglicherweise schon lange in seinem Alltag vergraben hat und ihm diese dann erfüllt hätte oder ihm bei Erfüllung geholfen hätte, anstatt ihm die Superlativen zu zeigen und anschließend die Türe zu schließen. Kein besonders weiser Weiser.

    • Hallo Siegfried,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

      Ich kann deinen Gedanken folgen und ich muss zugeben, dass ich bei vielen dieser oder ähnlicher Geschichten auch vergleichbare Einsichten habe, wie du sie hier beschreibst. Sogar bei vielen Zitaten manch namhafter Persönlichkeiten, habe ich schon oft gedacht, dass man das auch anders sehen kann oder sogar ins Gegenteil drehen könnte. Ich würde nur trotzdem sagen, dass man sicher für alles noch viel treffendere Worte finden und noch viel ausführlicher und tiefer darüber schreiben könnte, aber ich entnehme diesen Texten gerne die Botschaft, um die es im Kern gehen soll, denn auch wenn sich kleine Fehler einschleichen, wird meist klar, welche Weisheit man für sich daraus entnehmen kann. In dieser Geschichte geht es darum, sich über sich selbst, also auch über seine Bedürfnisse, Wünsche etc. bewusst zu werden. Und es geht – soweit ich das verstehe – um die wirklich wesentlichen Dinge im Leben. Mehr Sinn möchte ich der Geschichte gar nicht zuschreiben.

      Du siehst, man kann immer alles so sehen, wie man will oder wie man nun einmal in der Lage ist, es zu sehen. So wirst du es anders sehen als ich und ein Dritter denkt womöglich wieder ganz anders und jeder kommt dabei bei seiner eigenen Wahrheit an.

      Herzliche Grüße und nochmals danke für deine vielen Zeilen 🙂

      Ralf Hillmann

      • Hallo Ralf,
        danke für Deine ausführliche Antwort. Ich gebe Dir Recht mit dem was Du schreibst. Und es ist tatsächlich so, auch aus meiner Sicht, dass jeder selbst entscheiden kann wie er etwas sehen will und was er aus einer Geschichte machen will. Und ich denke sogar, dass jeder entsprechend seiner eigenen Lebenssituation, entsprechend seines eigenen Entwicklungsstandes etwas anderes aus der Geschichte entnimmt. Und ich habe mir bei der Geschichte einfach den Spaß gemacht, eine andere Sicht zu erschaffen, als vielleicht die, die von den meisten Lesern daraus entnommen wird. Aber wie auch immer, die Geschichte regt zum Nachdenken an, regt zum Überdenken an und regt an, sich mit Dingen zu beschäftigen mit denen der Einzelne sich nicht immer so beschäftigt. Und im Prinzip wäre es hochspannend, noch weitere Sichten zu dieser Geschichte hier kennen zu lernen. Danke für den Austausch.

        • Hallo Siegfried,

          ja, jeder würde bestimmt – wie du schreibst – je nach eigener Lebenssituation und Entwicklungsstand, etwas eigenes aus der Geschichte machen. Wahrscheinlich kommt es sogar noch auf die augenblickliche Tagesverfassung an, zu welchen Gedanken solch eine Geschichte inspiriert. So könnte ich womöglich heute einen anderen Sinn finden, als z.B. morgen oder zu einem anderen Zeitpunkt. Spannend wäre es daher sicher auch, wenn man wüsste, wie dein Kommentar ausgefallen wäre, falls du den Artikel zwei Tage früher gelesen hättest. Und spannend auch: was ich an einem anderen Tag darauf geantwortet hätte 🙂

          Aber dieses Hätte-Würde-Wäre-Wenn-Spiel könnte man ja auf alle Lebenssituationen übertragen und daher ist es wohl gut, alles so anzuerkennen, wie es ist und nicht so, wie es sein könnte, wenn …

          Herzliche Grüße aus Rödermark und vielen Dank für deine Gedanken – Ralf