VERÄNDERUNG IM LEBEN – AUFGABEN UND PFLICHTEN JA – ABER AUCH DAS EIGENE LEBEN LEBEN

VERÄNDERUNG IM LEBEN – AUFGABEN UND PFLICHTEN JA – ABER AUCH DAS EIGENE LEBEN LEBEN

Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist das Leben schneller geworden. So schnell, dass viele nur noch damit beschäftigt sind, ihren Aufgaben und Pflichten hinterherzuhetzen. Dass das Leben auch schöne Seiten hat, merken viele Menschen oft nur noch an Wochenenden und in Urlauben. Sogar über ein paar Tage im Jahr, an denen man wegen einer Erkältung krankgeschrieben zu Hause bleiben „darf“, freut sich so mancher, der einfach keine Zeit mehr findet, um einmal aus dem Hamsterrad auszusteigen.

Die Frage ist: Muss das Leben wirklich so sein? Geht es nicht auch anders?

Ich schätze mal, Sie haben jetzt keine Lust, sich von mir den folgenden Satz anzuhören, der auf jedem Selbsthilfebuch, jeder Werbung für irgendwelche spirituellen Methoden, Trainingsprogramme und Seminare, mit herzhaft lachenden Gesichtern, so neunmalklug daherkommt: Ja, es geht auch anders!

Der Anschein, der mit solchen Aussagen geweckt wird – nämlich, dass alles ganz einfach sei – hat meiner Meinung nach nichts mit der Realität zu tun.

Und doch: Ja, es geht auch anders! Aber man muss einen seelisch-geistigen Prozess durchleben und der kann – je nachdem, um welchen Typ Mensch es sich handelt – unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Grundvoraussetzungen dafür, dass man das eigene Leben verändern kann, sind die Fähigkeit, sich selbst reflektieren zu können; die eigenen Wünsche, Bedürfnisse, Interessen und Talente zu respektieren; den Mut aufzubringen, sich aus der Sicherheit in die Unsicherheit zu begeben; einen gewissen Lebenshunger zu spüren, sich darüber bewusst zu sein, dass man selbst die Verantwortung für das eigene Leben trägt; sich gegebenenfalls von bestimmten Menschen, Dingen, alten Überzeugungen und Gewohnheiten verabschieden zu können und sich für Neues zu öffnen.

Wenn mir wirklich klar ist, dass mich keiner dazu zwingen kann, so zu leben, wie ich es gerade tue, dann weiß ich auch, dass ich für das Leben, mit dem ich unzufrieden bin, selbst verantwortlich bin. Natürlich haben wir nicht unbegrenzte Möglichkeiten. Wir leben schließlich in einer Welt, in der es tatsächlich Verpflichtungen, Notwendigkeiten, Rechte und Gesetzte gibt. Jedoch haben wir innerhalb dieses gesteckten Rahmens viele Möglichkeiten.

Auch, wenn die folgenden Sätze provozieren, machen Sie sich einmal Gedanken darüber!

Angenommen, Ihr Job laugt Sie aus – Wer zwingt Sie dazu, ihn weiterhin zu tun? Sie sind es selbst! Theoretisch könnten Sie sich dazu entscheiden, ab morgen einfach nicht mehr hinzugehen. Das möchten Sie wahrscheinlich nicht, weil wo soll das Geld denn sonst herkommen? „Und was sagen die Nachbarn, wenn ich arbeitslos bin?“ „Dann kann ich mir ja keinen Urlaub mehr leisten!“ „Die Wohnung muss ja noch abbezahlt werden!“ „Das Auto ist auch noch nicht fertig finanziert!“ „Wie erkläre ich das meiner Familie!?“ „Das ist ja verantwortungslos!“ „Ich möchte ja auch weiterhin gerne sonntags schön ausgehen können!“ Und so weiter und so fort!

Natürlich, das sind alles Gründe, die eine Rolle spielen, aber letztlich haben Sie damit die Entscheidung getroffen, alles so zu lassen, wie es ist. Gut, mit der Entscheidung, ab morgen nicht mehr an der Arbeit zu erscheinen, hat sich das Problem der Unzufriedenheit ja auch wirklich nicht in Luft aufgelöst. Es würden dadurch wieder neue Probleme entstehen. Aber auch neue Chancen! Es geht hier ja nicht darum zwischen Job und Arbeitslosigkeit zu entscheiden, sondern darum, den Wunsch nach Veränderung ernst zu nehmen und eine Basis für das Erkennen von Lösungen zu schaffen!

Nachfolgend noch ein paar Antworten auf die o. g. Begründungen. Diese sind auch wieder provozierend, aber es kann nichts schaden, einmal darüber nachzudenken! Wer weiß, vielleicht ergibt sich dabei ein Impuls, der den Willen zur Veränderung stärken oder anstoßen kann?

Sie möchten also morgen wieder zur Arbeit gehen, weil Sie das Geld brauchen. Ja klar, das brauchen Sie. Aber warum brauchen Sie es? Müssen Sie wirklich alle Dinge, für die Sie bezahlen, wirklich haben? Könnte es nicht eine günstigere Wohnung geben? Müssen Sie jeden Sonntag Essen gehen? Hätte es nicht auch ein preiswerteres Auto sein können? Brauchen Sie die ganzen Versicherungen, die Sie haben?

Warum interessiert es Sie mehr, was die Nachbarn denken, als Sie Ihren eigenen Wünschen Aufmerksamkeit schenken? Warum muten Sie Ihrer Familie nicht zu, dass Sie so nicht mehr weiter machen wollen? Warum ist Ihnen Ihre körperliche und seelische Gesundheit so wenig wert? Viele provozierende Fragen mehr, könnte ich hier noch formulieren. Viele würden sicher gar nicht auf Ihre eigene Lebenssituation passen, manche vielleicht schon. Zugegeben, das Beispiel mit dem Arbeitsplatz hier zu verwenden, ist sicherlich schwierig. Aber durch die Dramatik dieses Beispiels, lässt es sich recht einfach auf geringfügigere Problemsituationen übertragen.

Schauen Sie sich doch einfach hier auf meinem BLOG einmal ein wenig um. Sie finden hier Übungen zur Achtsamkeit, Artikel zu Themen, über die es sich lohnt einmal Gedanken zu machen und vieles mehr. Fangen Sie ruhig vorsichtig damit an, sich für das Thema Veränderung zu öffnen. Jeder kleine Schritt in Ihre eigene Richtung wird Ihnen gut tun!

Möchten Sie zu diesem Artikel etwas anmerken? Dann freue ich mich, wenn Sie unten Ihren Kommentar eingeben!

VERÄNDERUNG IM LEBEN – AUFGABEN UND PFLICHTEN JA – ABER AUCH DAS EIGENE LEBEN LEBEN
Erschienen im BLOG „Lebe das Leben“ von Ralf Hillmann


RALF HILLMANN – SPIRITUELL AUF DEINE WEISE
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2 Comments

  1. Heike S.

     /  26. März 2013

    Ja, lieber Ralf, das mit dem Unverständnis anderer Menschen über die eigenen Entscheidungen zur Veränderung oder auch über das eigene Noch-Stillehalten ist wirklich so eine Sache. Für viele scheint es immer alles so einfach zu sein, etwas zu ändern. Das habe ich schon mehrfach in meinem bewegten Leben erlebt, dass mir sogar meine eigenen Kinder sinngemäß vor die Nase hielten „Mama, du bist so sprunghaft“ oder „Bei dir muss man sich ja ständig an was Neues gewöhnen“ oder „Du musst doch mal ein Ziel haben“…

    Andere wiederum meinen, ich müsse vielleicht einfach mal eine Sache durchhalten anstatt immer wieder wegzulaufen. Und kürzlich sagte mir ein lieber Bekannter, ich solle doch mal endlich wieder in die Puschen kommen. Alles schön und gut. Aber wenn ich mich nach all den Menschen richten würde, die mein Handeln nicht verstehen, aber es gut mit mir meinen, könnte ich jeden Tag genau das Gegenteil davon tun, was ich tue.

    Ja, ich habe in meinem Leben schon sehr oft bei verschiedenen Themen die Richtung geändert, denn wer zwingt mich denn dazu, vom ersten bis zum letzten Tag immer den gleichen Weg zu gehen? Wenn ich Landstrasse fahre, gibt es nun mal unzählige Abzweige und Kreuzungen, die neue Entscheidungen zulassen. Dafür sind sie da. Ich muss nicht stur Autobahn fahren, wo ich von meiner Umgebung kaum noch etwas mitbekomme. Wenn ich fühle, dass etwas nicht mehr stimmt, ändere ich die Richtung entweder in mir oder im Außen. Wenn es sein muss, auch täglich. Beides kann anderen Menschen Kopfzerbrechen machen. Und was mit Menschen geschieht, die ihr Leben lang nicht von ihrem einmal eingeschlagenen Weg abgehen, obwohl man ihnen die Unzufriedenheit und das Gequälte ansieht und in ihren Worten und ihrer Körpersprache und -haltung wahrnimmt, das erlebe ich seit Jahrzehnten. In meinem ehemaligen Umfeld gibt es endlos viele, die selbst in jüngeren Jahren bereits schwere und auch tödlich endende Krankheiten haben.

    Ja, das heißt nicht, dass ich davon verschont bleibe, aber die Wahrscheinlichkeit, gesund alt zu werden, ist höher, wenn ich mich wohlfühle und mich selbst lebe. Es hilft mir somit auch nicht, endlich in die Puschen zu kommen, wenn ich körperlich noch nicht wieder auf der Höhe bin. Ich habe zwar selbst erfahren, dass Krankgeschriebensein im Bewusstsein eine Festschreibung des Zustandes erreichen kann, aber es kommt immer darauf an, wie ich damit umgehe. Wenn ich die Zeit nutze, um mir darüber klar zu werden, wer ich bin und was ich will, dann kann auch das mir weiterhelfen.

    Puh, nun habe ich wieder ein halbes Buch verfasst, was eigentlich Dein Part ist. 😀
    Der Nachteil von langen Beiträgen – sie kommen manchmal ein wenig von Thema ab. Sorry.

    Grüße von Herzen
    Heike

    • Liebe Heike,

      und schon wieder vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, du hast Recht. Man hat jeden Tag aufs Neue die Freiheit sich neu zu entscheiden. Erst wenn man nichts mehr entscheidet, kommt alles zum Stillstand. Die anderen meinen es ja vielleicht nur gut, aber mit Kommentaren wie „Du musst doch mal in die Puschen kommen“ oder ähnliches, drücken Sie im Grunde nur ihr Unverständnis und ihre Unbeholfenheit aus. Besser wäre eine aufrichtige Anteilnahme. Ungefragt Ratschläge zu verteilen, halte ich sowieso für übergriffig. Erstrecht wenn die Ratschläge nichts taugen.

      Herzliche Grüße an dich – Ralf